Individuelle Informationen erhälTst Du unter

0049 (0)8364 / 237 99 80

Weiter geht es mit unseren Tipps für eine Alpenüberquerung. Was du alles bei den Unterkünften am Berg beachten und wissen solltest beantworten wir dir hier mit zahlreichen Tipps und Hinweisen.

Im zweiten Teil unserer Tipps und Fragen für eine Alpenüberquerung schauen wir uns den Prozess der Planung und die Auswahl der richtigen Unterkünfte und Hütten genauer an. Nicht nur der Weg über die Alpen und die richtige Route sind entscheidend für ein tolles Erlebnis, auch die Unterkünfte entlang des Wegs spielen eine wichtige Rolle. Zudem ist es wichtig für eine sinnvolle Planung auch zu wissen, wie du den Zeitbedarf und deine alpine Erfahrung realistisch einschätzen kannst du entsprechend in die Planung einbeziehst. Alles zur richtigen Vorbereitung, Jahreszeit und Route für deine Alpenüberquerung findest du im ersten Teil unseres Ratgebers, weiter geht es dann mit weiteren Fragen zur Wanderung und allem Wissenswerten zur Alpenüberquerung in Teil 3 unserer Serie.

19 Tipps & Fragen rund um die Alpenüberquerung, im zweiten Teil von Punkt 7 bis 13: das Planen der Alpenüberquerungtest

  1. Beste Jahreszeit
  2. Welche Route
  3. Richtige Vorbereitung
  4. Umgang mit Wetterphänomenen (Sonne / Kälte / Nässe)
  5. Der Schuh
  6. Orientierung
  7. Hütten
  8. Planung
  9. Buchung der Unterkünfte
  10. Zeitbedarf
  11. Rucksack und Inhalt
  12. Flugreise mit Wandergepäck
  13. Alpine Erfahrung
  14. Art der Unterkunft
  15. Zu früh am Ziel (Langeweile am Nachmittag)
  16. Knieschmerzen und Co.
  17. Wintereinbruch und jetzt?
  18. Bekanntes oder lieber einsam?
  19. Und nun - muss es wirklich die Alpenüberquerung sein?

7. Hütten: das erwartet dich bei einem Hüttenaufenthalt in den Alpen

Damit eine mehrtägige Hüttenwanderung für Dich nicht zum Übernachtungs-Desaster wird, haben wir hier einige Anmerkungen, was bei einem Hüttenaufenthalt so auf Dich zukommt und was im Gegenzug auf den Hütten dort von Dir erwartet wird.

Eine Hütte ist kein Hotel und Du teilst Dir den Schlafraum immer mit anderen, das sollte Dir von Anfang an klar sein. Die Schlafräume sind manchmal sehr klein, mit nur wenigen Schlafplätzen. Es gibt aber durchaus Hütten, in welchen Du mit weit mehr als 20 oder 30 Menschen einen Raum teilst. Nicht jede Hütte hat eine Dusche (auf der Kemptner Hütte am E5 wurden zwei vorhandene Duschen sogar abgebaut) und die Kapazitäten sind begrenzt. Viele Hütten haben Probleme mit der Wasserversorgung und die Duschen sind zeitweilig geschlossen. Auch steht Dir am Berg nie eine Toilette nur für Dich zur Verfügung – ab und an heißt es dann: Warten.

Dies alles hält Dich aber nicht von einer Alpenüberquerung ab und so solltest Du für eine erfolgreiche Hüttenübernachtung folgendes tun:

  • Reserviere Deinen Schlafplatz möglichst im Voraus.
  • Ziehe die Bergschuhe frühzeitig aus – meist im Eingangsbereich oder Schuhraum. Nimm sie auf keinen Fall mit in die Schlafräume (Tipp: viele Bergschuhe sehen ähnlich aus. Kennzeichne Sie abends irgendwie, damit sie nicht verwechselt werden.)
  • Trage Dich mit Deinem nächsten Ziel ins Hüttenbuch ein. Im Notfall kann das der Bergwacht helfen, Dich schneller zu finden.
  • Bring einen Hüttenschlafsack mit - dünnes Inlay aus Seide, Kunstfaser (leicht) oder Baumwolle (schwer)!
  • Nimm Rücksicht auf andere: nachts kein Licht (Stirnlampe mit schwachem Rotlicht)! Also nachts nicht im Schlafraum den Rucksack durchsuchen, sondern mit auf den Flur nehmen.
  • Bargeld statt Karte – selten gibt es in den Bergen die Möglichkeit mit Karte zu zahlen.
  • Verzichte zeitweise auf W-LAN und Co. Der Strom reicht oft nicht aus, oder es gibt diese Annehmlichkeiten der Zivilisation einfach nicht.
  • Spare Wasser. Eine Toilettenspülung kostet dort oben ca. € 5,00!
  • Nimm Deinen Abfall wieder mit ins Tal. Du konntest die volle Tafel Schokolade hochtragen. Dann sollte auch das Hinabtragen der leeren Verpackung kein Problem sein. Abfallentsorgung ist in den Bergen sehr teuer.

8. Planung der Alpenüberquerung

Die wichtigsten Dinge für die richtige Planung einer Alpenüberquerung lassen sich schnell zusammenfassen:

  • Festlegung des Zeitpunktes (oft ideal sind Mitte August bis Mitte September)
  • Genügend Vorlaufzeit (Ausrüstung besorgen und Training)
  • Die Routenwahl – die Unterschiede sind enorm
  • ist eine Vorbereitungstour für Dich sinnvoll

Auch solltest Du Dir überlegen, ob Du allein (was ist, wenn etwas passiert?) oder individuell bzw. geführt in eine Gruppe gehen willst.

9. Buchung der Unterkünfte: rechtzeitig Planung für eine Alpenüberquerung

Auf stark frequentierten Wegen solltest Du die Hütten frühzeitig buchen – sinnvoll ist es auf jeden Fall einige Monate vorher. Bitte vergiss nicht die reservierten Plätze auch wieder abzusagen, solltest Du Dich anders entscheiden und den Platz doch nicht benötigen. Viele Hütten sind mittlerweile online buchbar, auf den jeweiligen Webseiten wirst Du entsprechend informiert. Nicht so bekannte oder frequentierte Routen sind auch noch kurzfristig machbar - tendenziell die Hüttentouren in den Westalpen (außer der Tour Du Mont Blanc). Ansonsten hängt es stark von der Gruppengröße ab. Allein oder zu zweit geht auch oft noch kurzfristig eine Übernachtung - mit 5 Personen schaut es schon schlechter aus. Bei bekannten Wegen sind auch die Starttage entscheidend. Wenn Du unter der Woche (bis Donnerstag) startest, sind die kurzfristigen Chancen größer als am Wochenende.

10. Zeitbedarf für eine Tour über die Alpen: wie lange solltest du einplanen?

Der Zeitbedarf für eine solche Tour lässt sich nicht pauschal benennen. Die Spanne reicht von 6 Tagen auf dem E5 von Oberstdorf nach Meran, bis hin zu 161 Tagen auf der Via Alpina von Triest bis nach Monaco. Dazwischen gesellen sich viele weitere Weitwanderwege. Da gibt es die noch immer nicht ganz definierten Walserwege (in Summe bis zu 30 Tage) oder die Grande Traversata delle Alpi vom Wallis bis ans Mittelmeer. Allein auf der Seite viaalpina.org werden 5 Weitwanderwege präsentiert. Die meisten und bekanntesten Wege führen jedoch von Deutschland nach Norditalien:

  • Oberstdorf – Meran (viele Varianten)
  • München – Venedig
  • Königsee – Drei Zinnen
  • Garmisch – Brixen
  • Tegernsee – Sterzing
  • Zugspitze – Meran

11. Rucksack und Inhalt: das solltest du auf eine Tour über die Alpen dabei haben

Es ist entschieden. Du willst es wagen. Also, auf die Plätze, fertig: Rucksackplanung. Beim Rucksackgewicht heißt es wie so oft: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Überlege Dir gut, was Du wirklich brauchst. Einsteiger packen häufig zu viel ein und schleppen dann schon mal 15 kg mit sich herum. Das Ziel sollte auf jeden Fall unter 10 kg sein. Erfahrene wissen, dass sich auf der Tour (fast) jedes Gramm bemerkbar macht. Bitte beachte allerdings, dass der leichteste Rucksack, um Gewicht zu sparen, nichts nützt, wenn er sich nicht angenehm trägt.

Wichtig für unterwegs sind in jedem Fall:

  • eine kurze und eine lange Trekkinghose
  • T-Shirts aus Merino oder Kunstfaser
  • Unterwäsche
  • Wärmende Jacke
  • Hardshelljacke/Regenjacke (z.B. Gore-Tex)
  • Mütze
  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme
  • Hüttenschlafsack
  • etwas Verpflegung (+Wasser)

Weitere detaillierte Infos findest Du in unserer Packliste.

12. Flugreise mit Wandergepäck

Falls deine Anreise mit dem Flugzeug stattfindet, gibt es beim Transport von Wandergepäck ein paar Dinge zu beachten. Um Probleme beim Check-in oder sogar Beschädigungen des Equipments zu vermeiden, sollten vor der Abreise die folgenden Vorbereitungen getroffen werden:

Informiere dich vor Buchung des Fluges, welche Gepäckrichtlinien bei der jeweiligen Airline gelten. Während die eine Gesellschaft etwas möglicherweise als kostenloses Aufgabegepäck oder Handgepäck erlaubt, könnten bei einer anderen Fluggesellschaft Zusatzgebühren anfallen, gerade Übergepäck wird schnell sehr teuer. Packe daher nur das Nötigste ein und wähle am besten eine leichte, aber dennoch strapazierfähige Ausrüstung, zum Wandern kannst du ohnehin nicht viel Gepäck mitnehmen.

Beim Handgepäck gilt es besonders, die Vorschriften der Airline zu kennen und zu erfüllen. Benzinfeuerzeuge, scharfe oder spitze Gegenstände – wie z.B. Taschenmesser oder Scheren – sind Gefahrengüter und somit im Handgepäck nicht erlaubt. Wanderstöcke und andere sperrige Gegenstände müssen in der Regel als Sondergepäck aufgegeben werden. Informiere dich auch hier vorab, ob das Wanderzubehör vorher angemeldet werden muss. Die Spitzen von Wanderstöcken müssen z.B. mit einer Polsterung entschärft werden, das solltest du bereits vorab erledigen, damit es am Check-in nicht zu Problemen oder Verzögerungen kommt. Am besten eignen sich für eine Flugreise grundsätzlich Teleskopstöcke oder solche, die in einzelne Segmente zerlegt werden können, um sie dann praktisch und schnell im Aufgabegepäck zu verstauen.

Auch die Fahrt zum Flughafen sollte am besten vorab geplant und organisiert werden. Am einfachsten ist die Fahrt mit dem eigenen Auto zum Flughafen. In diesem Fall solltest du jedoch einen sicheren Parkplatz zum Langzeitparken buchen, um keine unangenehmen Überraschungen bei vollen Parkhäusern zu erleben. Mit Services wie Fluparks Hamburg kannst du entspannt schon vor der Reise die Preise hierfür vergleichen und günstig einen Parkplatz an deinem Startflughafen buchen.

Zu guter Letzt ist es immer empfehlenswert, rechtzeitig am Flughafen zu erscheinen, da das Wandergepäck möglicherweise mehr Zeit am Check-in und bei der Sicherheitskontrolle erfordert. So gerätst du nicht in Stress und kannst stattdessen entspannt Deine Reise antreten.

13. Alpine Erfahrung

Wenn Du allein losziehen möchtest, ist alpine Erfahrung ein absolutes Muss. Dazu gehört deutlich mehr, als ein paar Mal auf einem einfachen Voralpengipfel gewesen zu sein. Zunächst musst Du Dir bewusst sein, dass es in den Bergen nach wie vor häufig keinen Handyempfang gibt. Das ist sogar eher die Regel als die Ausnahme. Du solltest wissen, was Du tust, wenn Dir etwas ernsthaftest zustößt (z.B. Bänderriss). Klar, auf dem E5 Richtung Kemptner Hütte wird vermutlich sehr schnell jemand auf Dich aufmerksam. Wie schaut es aber aus, wenn Du etwas von der Hauptroute abweichst, oder gar von Beginn an eine eher einsame Hüttentour in den Westalpen planst. Hier wäre zum Beispiel ein "personal locator beacon" sinnvoll. Dieses Gerät ermöglicht Dir auch ohne Handyempfang, via Satelliten, Hilfe zu holen.

Auf jeden Fall ist - nicht nur für eine Tour alleine - eine gute Trittsicherheit nötig und Du musst den Blick in die Tiefe ertragen können (Schwindelfreiheit). Du solltest zwingend mehr als nur grundlegende Kenntnisse in der Orientierung mit Karte und GPS-Gerät haben (bedenke, Elektronik kann immer ausfallen).

Deine Kondition sollte so gut sein, dass Du im Ernstfall deutlich weitergehen kannst, als geplant. Abschließend ist auch eine gewisse Erfahrung mit typischen Wetterphänomenen unerlässlich. Das kann im Extremfall mal bedeuten, dass Du ohne Frühstück losziehst, weil die Etappe lang ist und am frühen Nachmittag ein Gewitter droht.

Weitere Fragen zur anstehenden Alpenüberquerung? Hier geht es zu Teil 1 unseres Ratgebers: Fragen und Tipps zur Alpenüberquerung Teil 1

 
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
 

© 2023 Wilde Alpentouren. Alle Rechte vorbehalten.
Cookie-Einstellungen